Solidarity City Initiative in..

Frankfurt am Main

Solidarity City Frankfurt/M. und We’ll Come United Frankfurt/M. laden ein zu:

„3 Tage im September –
Schutzräume für solidarische Städte“

(4.-6. Sept. 2018)

Anfang September – exakt drei Jahre nach dem Marsch der Hoffnung und dem Durchbruch auf der Balkanroute – werden in fünf Städten parallel symbolische „Schutzräume für solidarische Städte“ eingerichtet. Auch in Frankfurt soll in einem solchen symbolischen „Schutzraum“ mit verschiedenen Veranstaltungen ein diskursiver Ort kritischer Öffentlichkeit geschaffen werden, der für konkrete Praxen der Solidarität mit Schutzsuchenden und gegen rassistische und populistische Hetze steht.

Konkret geht es um die Kämpfe gegen die immer schärferen Abschiebe- und Abschottungspraxen sowie für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht, um Kampagnen für Bürger*innenasyl und um die Notwendigkeit, verstärkte Schutzstrukturen in Richtung solidarischer Städte aufzubauen. Mit der Kriminalisierung ziviler Seenotrettung soll die Abschreckung und Vorverlagerung des EU-Grenzregimes vorangetrieben werden. Somit gewinnt die Idee der Solidarischen Städte eine weitere Bedeutung. Gegen die supranationale Ausgrenzungspolitik gilt es „die utopische Kraft der Städte“ als Netzwerk solidarischer Städte quer durch Europa zu einer solidarischen Alternative zu entwickeln.

Im Fokus unserer 3 Tage im September steht, all diese Perspektiven zusammenzudenken – vom lokalen Aufbau und der Weiterentwicklung solidarischer Alltagsstrukturen vor Ort bis zur Vision einer europweiten Vernetzung und Alltagsbewegung für das Recht zu kommen und zu bleiben!

Schutzraum / Veranstaltungsort: medico Haus, Lindleystraße 15, 60314 Frankfurt/M.


Dienstag, 4. Sept.

  • 12-19.30 Uhr (& nach der Abendveranstaltung):

    Wanderausstellung „yallah!? Über die Balkanroute“

  • 19.30 Uhr:

    Info- und Diskussionsabend „’Orbanisierung‘:
    Kriminalisierung von Flucht und Flüchtlingshilfe in Ungarn“

    Vielen sind die Bilder vom September 2015 noch präsent, als tausende Geflüchtete zu Fuß den Budapester Bahnhof verließen und der „March of Hope“ an deutschen Bahnhöfen willkommen geheißen wurde. Doch auf den „Sommer der Migration“ folgte in Europa ein massiver rechtspopulistischer Roll-Back – wobei Ungarn eine Art Vorreiterfunktion einnimmt: Der Zaun an der ungarisch-serbischen Grenze, illegale Zurückweisungen und die harten Urteile gegen elf Geflüchtete (die sog. „Röszke 11“) im Anschluss an die Proteste im ungarischen Grenzort Röszke. Mittlerweile wird von einer „Orbanisierung“ der europäischen Flüchtlingspolitik – oder sogar Europas – gesprochen. Anlässlich des dritten Jahrestages blicken wir zurück vom „March of Hope“ bis zu den jüngsten Entwicklungen in Ungarn.
    Es informieren und diskutieren: Britta Rabe (Soli-Kampagne „Free the Röszke 11“) und Marc Speer (bordermonitoring.eu). Organisiert wird die Veranstaltung von antiRa_K.

  • Im Anschluss an die Abendveranstaltung: Kurzfilm „We walk together“
    Kurze Dokumentation über den Aufbruch in Budapest zum „March of Hope“.

Mittwoch, 5. Sept.

  • 12-19.30 Uhr (& nach der Abendveranstaltung):

    Wanderausstellung „yallah!? Über die Balkanroute“

  • 19 Uhr:

    Info- und Diskussionsabend „Schutzraum Sofa.
    Idee und Praxis von Bürger*innenasyl“

    Verschiedene Referent*innen werden die gesellschaftspolitischen Hintergründe und die aktuelle Notwendigkeit eines Bürger*innenasyls vorstellen und aus der Erfahrung mit bereits praktiziertem Bürger*innenasyl berichten. Organisiert von Solidarity City Frankfurt.

  • Im Anschluss an die Abendveranstaltung: Film „Drei Tage im September“
    Kurze Dokumentation über den Aufbruch in Budapest zum „March of Hope“.

Donnerstag, 6. Sept.

  • 12-19 Uhr (& nach der Abendveranstaltung):

    Wanderausstellung „yallah!? Über die Balkanroute“

  • 19 Uhr:

    Info- und Diskussionsabend „Solidarity City in Rhein-Main. Praktische Ansätze und übergreifende Perspektiven im Kampf gegen Abschiebung und soziale Ausgrenzung“

    Das Konzept der Solidarity Cities hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem alltagspraktischen wie perspektivischen Ansatz der antirassistischen Bewegung entwickelt. Ausgangspunkte sind zumeist Kampagnen gegen Abschiebungen, die Schaffung von Schutzräumen und Initiativen für Bürgerasyl. Gefordert wird die Abschaffung rassistischer Kontrollen und gleichzeitig der Zugang zu bezahlbarem, menschenwürdigem Wohnraum, zu Schule und Bildung, zu fairer Arbeit und Einkommen und zu medizinischer Versorgung. Es geht um einen materiellen Prozess, den es zu einer konkreten Vision zu verdichten gilt, die sowohl der neoliberalen Austeritätspolitik wie auch dem Rechtspopulismus die Alternative einer offenen und solidarischen Gesellschaft entgegenstellt.
    Es informieren und diskutieren: Solidarity City-Aktivist*innen aus Frankfurt, Darmstadt und Hanau. Organisiert von Solidarity City Rhein-Main.


>> Das Veranstaltungsprogramm als PDF zum Ausdrucken.