München: Break Isolation! Lager abschaffen!

Expert*innen ohne Stimme – Break Isolation! Lager abschaffen!

Alternatives Expert*innenhearing zu den bayerischen ANKER-Zentren /// 25.09.2019 18:30 bis 20:30 im Bellevue di Monaco

Seit August 2018 müssen alle Asylbewerber*innen in Bayern in sogenannten ANKER-Einrichtungen leben. Für viele von ihnen bedeutet dies einen jahrelangen Aufenthalt in menschenunwürdigen Bedingungen, an dessen Ende die Abschiebung steht. Dieser Exportschlager an rassistischer Ausgrenzungspolitik des ehemaligen Bayerischen Innenministers „Integrier dich du“-Horst Seehofer ist nun nach einjähriger Pilotphase ohne die angekündigte Evaluation durch entsprechende Gesetzesänderungen verstetigt worden.

Am 26.September 2019 findet im Bayrischen Landtag eine „Expertenanhörung“ (sic!) zu den sogenannten ANKER-Einrichtungen in Bayern statt. Hier berichten u.a. der BAMF-Chef Dr. Sommer und andere, die ja bekanntlich selbst einige Zeit in diesen Lagern leben mussten, über ihre Erfahrungen –  NICHT. Die tatsächlichen Expert*innen – die Menschen die in Lagern in Bayern leben – finden mal wieder kein Gehör. Für ihre Expertise ist in der bayerischen Politik kein Platz. Denn würde man Menschen, die tagtäglich im Lagersystem Deutschland leben müssen zuhören, müsste man sich mit der rassistischen und menschenverachtenden Politik auseinandersetzen, die man selbst zu verantworten hat. Lieber hören Politiker*innen den Worten von selbsternannten Expert*innen zu, die mit Doktortitel und Distanz über die unerträglichen Zustände, denen Geflüchtete im repressiven und rassistischen System Lager ausgesetzt sind, sprechen.

Wir werden dies so nicht akzeptieren! Bei uns sprechen die wahren Expert*innen – die Bewohner*innen. Die, die wissen was das „Sachleistungsprinzip“ tatsächlich bedeutet, die um adäquate Gesundheitsversorgung und Bildung für sich und ihre Kinder kämpfen, die tägliche Kontrollen der Securities und nächtliche Polizeieinsätze über sich ergehen lassen müssen. Die, deren Stimmen nicht gehört werden, wenn es um ihr Leben und ihre alltäglichen Erfahrungen geht.

https://www.facebook.com/events/768420976908725/

 

 

Mauern durchbrechen. Zäune niederreißen – Break Isolation! Lager abschaffen!

Öffentliches Mauereinreißen ///  26.09.2019 11:30 bis 13 Uhr vor der Maximiliansbrücke

Am 26.September 2019 findet im Bayrischen Landtag eine „Expertenanhörung“ (sic!) zu den sogenannten ANKER-Einrichtungen in Bayern statt. Keiner der dort anwesenden musste jemals in einem solchen Lager leben. Die Stimmen der wahren Expert*innen – der Bewohner*innen, finden dort mal wieder kein Gehör. Aber wir werden trotzdem da sein und deutlich machen, was wir von der rassistischen Lagerpolitik halten. Wir kämpfen mit unserer Solidarität gegen die Isolation der Mauern und Zäune. Kommt am 26.09. um 11:30 an die Maximiliansbrücke vor den Landtag! Lasst uns die Isolation der Lager durchbrechen und ein Zeichen gegen die Politik der Ausgrenzung setzen.

Durch die Lagerunterbringung, Arbeits- und Schulverboten, Residenzpflicht, die Beschneidung von Grundrechten und Privatsphäre werden Menschen aus der Gesellschaft isoliert. Ihre Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist nicht erwünscht. Integration erschwert Abschiebungen. Daher werden Menschen vor dem Ende ihres Asylverfahrens in ihren gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten beschnitten. Durch die Unterbringung in Mehrbettzimmern hinter hohen Mauern oder Bauzäunen die von Securities und Besuchsregelungen bis Verboten umgeben sind, wird das Knüpfen von Freund*innenschaften verunmöglicht. Der rassistische Diskurs in der Gegenwartsgesellschaft erledigt den Rest. Durch rechte Hetze und Ideologien der Ungleichheit werden Menschen gesellschaftliche abgewertet und kriminalisiert. Es wird Zeit hinzuschauen und die Isolation zu durchbrechen.

Wir fordern die Gesellschaft und ihre politischen Vertreter*innen auf, die rassistische Lagerpolitik sofort zu beenden. Egal unter welchem Namen oder Umständen, wir sprechen uns gegen eine Kasernierung von Menschen aus. Personen als Zwangsmaßnahme in Lagern unterzubringen und sie mit Residenzpflicht einer unnötigen räumlichen Einschränkung zu unterwerfen, sind nicht nur politische Maßnahmen ohne jeden Zweck, sondern zudem auch menschenverachtende Praxis, die mit den Grundsätzen der Demokratie nicht zu vereinbaren ist.

https://www.facebook.com/events/2355811997975043/

 

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